Die Besitzer des Kodex Bod

  • Sándor Lázs nyugdíjas

Abstract

Das kirchen- und literaturgeschichtliche Problem des sogenannten Kodex Bod (Budapesti Egyetemi Könyvtár, Cod. Hung. 7) lag in erster Linie darin, dass man seinen mittelalterlichen Besitzer nicht bestimmen konnte. Die Handschrift wurde als ein Teil des dominikanischen Colligatum Cornides entdeckt, trotzdem wurde es anhand eines Inhaltverzeichnisses den Franziskanerinnen zugeschrieben. Jetzt wurde der Zusammenhang zwischen der zweifellos zur Bibliothek der Dominikanerinnen gehörenden Handschrift Példák könyve (Buch der exemplorum) und Kodex Bod
festgestellt. Beide Kodexe enthalten eine kurze Übersetzung aus dem Werk Speculum aureum animae peccatricis von Jacobus de Gruytrode. Die Zitate im Példák könyve stammen von den verschiedenen Blättern des Kodex Bod, also die Dominikanerinnen sollen es schon am Anfang des 16-ten Jahrhunderts besitzen. Die Zitate sind in der Hinsicht einzigartig, dass wir in den ungarischen volkssprachlichen Kodexen keine andere – inhaltlich wichtige – Ergänzung kennen, die von einer Nonne zu einen früher übersetzten Text eingefügt, redigiert wurde.

Veröffentlicht
2022-02-11
Rubrik
Tanulmányok